Psychische und Physische Beeinträchtigungen
Manchmal wirken Personen mit einer Hörsehbehinderung auch ungepflegt, weil das saubere Essen oder das sich frisieren im Spiegel schwerer fällt und Flecken auf der Kleidung nicht mehr gut erkannt werden. Wenn man Ortsangaben oder Zeiten nicht mehr gut versteht oder lesen kann, kommt es auch vor, dass man zur falschen Zeit am falschen Ort sind. Wer nicht weiss, woher die Orientierungslosigkeit rührt, kann meinen die Person sei verwirrt. All dies sind auch Anzeichen einer beginnenden Demenz. Es kommt leider - insbesondere in Alters- und Pflegeheimen - häufig vor, dass Menschen als dement diagnostiziert werden, die dies gar nicht sind, sondern bei denen eine Hörsehbehinderung der Grund für das Verhalten ist.
Zudem kann auch die physische und psychische Gesundheit durch eine Hörsehbehinderung beeinträchtigt werden. Wer sich auf Grund des abnehmenden Hör- und Sehsinns unsicher fühlt, wenn er oder sie das Haus verlässt, bewegt sich weniger als früher. Oder vielleicht nimmt man lieber das Fertiggericht im Supermarkt statt selber zu kochen, wenn man die Details auf der Waage oder dem Messbecher nicht mehr erkennt. Der gesunde Lebensstil gerät ins Wanken.
Wer nicht mehr so gut mit anderen kommunizieren kann, nur noch in Auszügen erfasst, was um ihn herum geschieht, der kann sich schnell gestresst und frustriert fühlen. So kann eine Hörsehbehinderung zu Ärger, Depressionen oder Isolation führen.
Lebensveränderungen geschehen nicht von heute auf morgen. So wie sich Sehen und Hören mit der Zeit verschlechtern können, erfordern diese Veränderung auch einen neuen Umgang mit dem Alltag. Es ist wichtig, dass die Umwelt diesen Prozess der Lebensanpassung versteht und mitträgt.